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Porträt zum Weltfrauentag: Marlies Hagenbach

„Ich bin schon als Kind viel mit Jungs unterwegs gewesen. Da habe ich früh gelernt, mich durchzusetzen”, antwortet Marlies Hagenbach auf die Frage, wie es ist, in einer „Männerdomäne“ wie der Logistikbranche zu arbeiten. Die 25-jährige FedEx Kurierin wird oft auf ihre Arbeit angesprochen: Sie als Frau, in diesem Job? „Ich vergesse, dass ich in einer so genannten Männerbranche arbeite“, erklärt die Münchnerin dann – und vor körperlicher Arbeit habe sie sich sowieso noch nie gescheut.

Seit vier Jahren arbeitet Marlies Hagenbach bei FedEx Express. Ursprünglich hat sie Kinderpflegerin gelernt, doch kurz nach ihrer Ausbildung orientierte sich die damals 18-Jährige in eine völlig andere Richtung. „Etwas mit Autofahren, das wäre super für mich“, habe sie gedacht und einen Job bei einem Kurierdienst in Südbayern angenommen. Hier kam sie das erste Mal mit FedEx in Kontakt. „Mir hat das Klima gefallen, die Leute waren alle sehr nett, auch wenn sie Stress hatten“, blickt Hagenbach zurück. Als sie von einer offenen Halbtagsstelle im Package Handling erfuhr, bewarb sie sich bei FedEx in München und bekam den Job. Den Schritt hat sie nie bereut, mittlerweile arbeitet sie ganztags als Kurier. „FedEx ist es wichtig, dass es den Mitarbeitern gut geht, und das spüren wir auch.“ Sei es bei der Bezahlung, beim Urlaub oder bei Mitarbeiterschulungen: „FedEx bietet mehr als in der Branche üblich ist“, stellt Hagenbach fest. Sie will auch in Zukunft bei FedEx arbeiten. „Irgendwann möchte ich die Büroseite kennenlernen.“

Doch bis es soweit ist, genießt sie erst mal die tägliche Tour mit dem Transporter. Und das mit Erfolg: Im vergangenen Jahr wurde Marlies Hagenbach als Kurier des Jahres 2007 in der Station München ausgezeichnet – der Titel bedeutet ihr viel, denn immerhin bestimmen die Kunden den besten Kurier des Jahres. „Das war schon überraschend. Es ist toll, so angenommen zu werden“, sagt Hagenbach. Ihr Erfolgsrezept ist simpel. „Ich verstehe mich einfach gut mit den Kunden. Wichtig ist, dass sie merken, man macht seine Arbeit gern und weiß, was man tut.“ Am schönsten seien die Momente, in denen „eine 80-jährige Oma ein Paket von ihren Enkeln bekommt und sich total freut“, erzählt sie.

Zu Hagenbachs Klientel gehören aber auch echte Stars: Sie beliefert unter anderem TV-Moderatoren und Schauspieler. Der Grund: Auf ihrer Route liegt Grünwald, der Prominenten-Stadtteil Münchens. Auch Fußballvereine der Bundesliga bekommen manchmal FedEx Pakete von Marlies Hagenbach. Da komme es schon mal vor, dass ein Fußball-Star beim Einparken auf dem Parkplatz einwinkt oder einer der Profis kein Geld für ein Paket aus den USA dabei hat. „Da musste die Geschäftsstelle einspringen. Jetzt wird ihm das vom Gehalt abgezogen, haben sie mir gesagt“, erzählt Hagenbach, die selbst seit 20 Jahren Fußball spielt. Bis in die U16-Nationalauswahl hat sie es einst geschafft.