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FedEx Express rüstet Flugzeuge mit automatischem Brandschutzsystem aus

Frankfurt am Main, 7. Oktober 2009 – FedEx Express, Tochterunternehmen der FedEx Corp. (NYSE: FDX), hat das branchenweit erste automatische Brandschutzsystem für den Einsatz an Bord von Flugzeugen vorgestellt. Die Technologie mit dem Namen Fire Suppression System (FSS) verbessert das Sicherheitsniveau bei internationalen Flügen über Wasser. Das umfassende Feuersicherheitssystem ist das Ergebnis eines sieben Jahre dauernden Entwicklungsprozesses bei FedEx Express. Es unterstreicht das Engagement des Unternehmens, die Sicherheit in der Luftfahrt zu verbessern.

„Die Sicherheit von Crew und Ladung genießt bei FedEx Express höchste Priorität und hat uns bei der Entwicklung dieser verbesserten Feuersicherheitstechnologie angetrieben“, sagte Joel Murdock, Managing Director, Strategic Projects bei FedEx Express. „Nach sieben Jahren Konstruktion und Entwicklung sehen wir mit Stolz, wie diese Technologie in einer Reihe unterschiedlicher Flugzeugtypen der FedEx Flotte durchstartet. Dies ist ein weiterer großer Schritt nach vorne im Rahmen unserer Initiativen für Flugsicherheit.“

FedEx Express hat im April 2009 damit begonnen, die FSS-Technologie in Frachtmaschinen vom Typ MD-11 einzubauen – dem „Arbeitstier“ in der internationalen Flugzeugflotte von FedEx. Jede Installation erfordert etwa 700 Mannstunden und der Einbau in alle 59 MD-11-Maschinen des Unternehmens wird Anfang 2011 abgeschlossen sein. FedEx plant überdies, die FSS-Technologie an Bord der neuen Boeing-777-Frachtmaschinen zu installieren, die ab Frühjahr 2010 auf internationalen Strecken eingesetzt werden. Insgesamt will FedEx 74 Großraumflugzeuge, die für internationale Flüge über Wasser eingesetzt werden, mit der neuen Technologie aufrüsten.

So funktioniert das FedEx Brandschutzsystem (FSS)

Das FSS verfügt über ein Netz von Infrarotsensoren, Geräten zur Schaumerzeugung und Frachtcontainer-Einspritzdüsen. Wenn die Sensoren Hitze feststellen, wird die Brandschutztechnologie, die sich über jedem Frachtcontainer befindet, aktiviert und gleichzeitig die Besatzung alarmiert. Ein Einspritzgerät durchsticht den Metallcontainer und füllt ihn mit einem auf Argon basierenden, biologisch abbaubaren und nichtkorrosiven Brandschutzschaum, der das Feuer in Minuten unter Kontrolle bringt und löscht. Die Fracht in den anderen Containern bleibt von der Aktivierung des Systems unbehelligt und der Schaum hat nur minimale Auswirkungen auf die im Container untergebrachten Pakete. Frachtgut auf Paletten wird mit einer speziellen feuerhemmenden Decke abgedeckt, die den Sauerstoffanteil in der Luft rund um die Fracht beschränkt und somit hilft, Feuer zu bekämpfen.

Bei ausgedehnten Tests, auch im Rahmen der Zertifizierung, erwies sich das FedEx FSS als schnell und wirkungsvoll bei unterschiedlichen Feuerklassen. Es ist demnach imstande, das Flugzeug, die Besatzung und die Sendungen von Kunden vor Bränden zu schützen, die sich an folgenden Materialien und Produkten entzünden:

·Gewöhnliche Materialien wie Papier oder Holz (Klasse A)

·Entflammbare oder brennbare Flüssigkeiten wie Benzin oder Kerosin (Klasse B)

·Brennbare Metalle wie Lithium, Magnesium, Titan, Kalium und Natrium, die bei extrem hohen Temperaturen brennen (Klasse D).

Kein anderes auf dem Markt eingesetztes Brandschutzsystem für Flugzeuge wirkt gegen Feuer der Klasse D. Sendungen, bei denen ein Brand der Klasse C entstehen könnte (beispielsweise elektrische Geräte), werden auch weiterhin gesondert im unteren Teil des Flugzeugbauchs transportiert und durch das Halon-Flaschen-System geschützt, das in der Branche Standard ist.

So verbessert FedEx FSS die Flugsicherheit

Die Mehrheit der Feuersicherheitssysteme, die an Bord von Frachtmaschinen eingesetzt werden, erfordert die manuelle Aktivierung durch ein Besatzungsmitglied. Außerdem zielen viele Systeme nur auf Brände ab, die in Containern entstehen könnten, in denen sich Fracht befindet, die von den Versendern als Gefahrgut angemeldet und ausgewiesen werden muss. Doch die meisten Frachtbrände entstehen aus nicht angemeldetem Gefahrgut, was für die bestehenden Brandschutzsysteme eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Die FedEx FSS-Technologie löst dieses Problem, indem sie oberhalb der Container installiert und automatisch aktiviert wird. Dadurch löscht sie sämtliche Feuer in Containern oder Paletten auf dem Hauptflugdeck.

Darüber hinaus erfordern aktuelle Bestimmungen der Bundesluftfahrtbehörde der USA FAA (Federal Aviation Administration), dass Flugzeuge nach jeder Feuersituation an Bord den Druck absenken, den nächsten Flughafen ansteuern und umgehend landen. Das bedeutet, dass die Besatzung etwa 30 Minuten Zeit hat, um das Flugzeug sicher zu landen. Das neue Sicherheitssystem von FedEx ermöglicht Flugzeugen auf längeren internationalen Flügen, bei denen sie bis zu drei Stunden von Land entfernt sein können, den Kurs zu ändern und sicher auf den Boden zu bringen.

„Unser neues System hat den Branchenstandard auf ein neues Niveau gehoben“, sagte Murdock. „Mit der FedEx Technologie haben unsere Piloten mehr Zeit, eine Situation während des Flugs zu prüfen und zu bewerten, was ihre Sicherheit und die des Flugzeugs und der Fracht gewährleistet.“

Eine Geschichte des Fortschritts in der Luftfahrtsicherheit

Die Einführung des FedEx FSS in die Unternehmensflotte ist nur die neueste Verbesserung in einer Reihe von Fortschritten, die das Engagement von FedEx Express für die Sicherheit von Piloten und Flugzeugen untermauern. 2008 zertifizierte FedEx Express ein einzigartiges Head-Up-Display-System für verbesserte Flugsicht (HUD/EFVS) für Flugzeuge der Typen MD-10 und MD-11. Diese Technologie – eine Pionierleistung, die zusammen mit Honeywell und Elbit Systems erbracht wurde – erleichtert es Besatzungen, die Situation bei eingeschränkter Sicht einzuschätzen. Die Installation des HUD/EFVS begann im Januar 2009 in Maschinen vom Typ MD-11 und wird bei den MD-10 fortgesetzt.

Die Sicherheit am Boden wurde ebenso angegangen: Kürzlich wurde mit RAAS (Runway Awareness and Advisory System) ein System eingeführt, das akustische Warnsignale abgibt, damit die Crew sich der tatsächlichen Position des Flugzeugs in Relation zu Rollbahnen und Taxiways während Start, Landung und Flugzeugbewegungen am Boden besser bewusst ist. Dadurch wird der Standard des bestehenden Enhanced Ground Proximity Warning Systems an vielen Flughäfen verbessert.